Kennst du das auch? Du gibst jemandem eine Zusage etwas zu tun, machst jemandem einen Gefallen und plötzlich läuft alles schief und das Gefühl der Freude bleibt auch aus? Und du fühlst dich einfach nur schlecht?

Wie kannst du nun besser für dich sorgen? Bessere Entscheidungen treffen?

Heute erzähle ich dir ein Erlebnis, welches der Auslöser war, mir das einmal genauer anzuschauen, warum manche Entscheidungen sich im Nachgang nicht gut anfühlen und woran das gelegen hat.

Damals in meinem Studium hatte ich einer Kommilitonin zugesagt, etwas für sie mit zu kopieren. Ich weiß, dass ich es „halbherzig“ zugesagt hatte. Ich hatte so ein komisches Bauchgefühl. Machte mir da aber keine weiteren Gedanken drüber, schob das Gefühl weg, denn zugesagt war ja schon. Auf dem Weg zum Copyshop kreuzte ich eine Ampel. Diese Ampel zeigte sich in ihrem schönsten Grün. Kurz bevor ich sie überfuhr wechselte sie so rasch von grün in gelb in ROT, dass ich es kaum glauben konnte. Und dann zack: geblitzt. „Das gibt es doch nicht.“, dachte ich. „Die war doch eben noch grün.“

Das sollte nicht die einzige Überraschung bleiben.

Vom Schock erholt, sichtete ich bereits 500 Meter auf der rechten Seite den Copyshop. Ich fand glücklicherweise einen Parkplatz direkt vor dem Laden. Da ich nicht lange brauchen würde, löste ich auch kein Parkticket. Während ich am Kopierer stand, schaute ich zu meinem Auto und glaubte nicht, was ich da sah: Eine Frau in einer dunkelblauen Bluse klemmte einen Zettel unter den Scheibenwischer. Ich glaube, ich muss dir nicht erzählen, wer das jetzt war. Ich schüttelte ungläubig und fassungslos meinen Kopf. Das jetzt auch noch? Zwei Geldstrafen innerhalb von 10 Minuten und das in Wiesbaden. Das wird teuer, das war mir klar.

Daheim angekommen, gab es nur die Frage: Was war da gerade passiert?

Ja, was war da eigentlich passiert? Ich hatte innerhalb von Minuten saftige Geldbußen bekommen. Und ja, ich fühlte mich „bestraft“. Schließlich hatte ich doch jemandem einen Gefallen getan, also was Gutes, und das Skript mit kopiert. Ah, momentmal. Richtig, ich hatte was für Kathrin kopiert, aber das nicht wirklich gerne. Ich erinnerte mich an mein Bauchgrummeln nach meinem Satz: „Ja, klar, kann ich machen.“ Ja, stimmt. Ich wollte es eigentlich gar nicht. Jetzt war es mir klar. In meinen Augen gab es ein Ungleichgewicht. Sie hatte bisher mehr genommen, als gegeben. Und da schlug mein inneres Wertesystem Alarm, da die Waagschalen gefährlich auseinanderklafften. Und das wollte mir mein Bauchgefühl sagen. Passt ja auch gerade, die Waagschalen und Justitia zu nennen. 😉 Und zack bekomme ich es auch noch im Außen gezeigt: Bestraft werden.

Mir auf die Spur kommen

Also habe ich heute verstanden, dass es Sinn macht, meiner Bauchstimme zuzuhören, wenn es um Entscheidungen geht, sonst macht mein inneres Team Rabatz und sie klopfen mit dem Besenstil gen Decke, dass ordentlich Putz fällt. Meist kommt dann noch so ein beengendes Gefühl im Hals bei mir dazu. Das sind meine Signale, wenn etwas gerade nicht stimmt und ich hinschauen sollte. Heute kenne ich mein Alarmsystem.

Klar ist das nicht immer so leicht im Alltag auf sein Bauchgefühl zu achten. Mit etwas Achtsamkeit kann man das aber und es lohnt sich, wenn man sich mit seinen Entscheidungen und Handlungen gut fühlen möchte.

Hier meine Tipps für dich:

  • Finde deine körperlichen Symptome. Wenn du dich mit einer Entscheidung nicht wohl fühlst. Geht bei dir vielleicht auch der Hals zu? Beobachte dich einfach eine Zeit lang, dann findest du deine Merkmale. Dann weißt du, wie sich deine innere Stimme Gehör verschafft. Achte auf sie und höre auf sie. Sie ist dein innerer Kompass.
  • Wenn du unschlüssig bist, ob du etwas tun sollst, egal ob für jemand anderen oder für dich selbst, dann fühle erst einmal in dich hinein. Versetze dich gefühlsmäßig bereits in die zu entscheidende Situation. Wie fühlt es sich an? Gibt es dir Energie, schenkt es dir Freude, Spaß? Oder nimmt es Kraft, Energie?
  • Solltest du spüren, dass du es nicht machen möchtest, dann mache es nicht. So einfach ist es. Du wirst deinen Grund haben und es reicht völlig aus, wenn du es in einem liebevollen und wertschätzenden Ton machst und es in „Ich –Botschaften“ verpackst. Damit greifst du niemanden an und wie sich dein Gegenüber fühlt, dafür hast du keine Verantwortung und kannst du auch nicht beeinflussen. Ich weiß, aushalten musst du das vielleicht, aber mit der Zeit wird es einfacher, glaube mir.
  • Wenn du das nicht gleich kannst, jemandem abzusagen, dann schinde Zeit. DU kannst ja deine Entscheidung vertagen. Und dann wirst du dir in Ruhe klar, ob du es möchtest oder nicht.

Aber viel spannender ist: Welchen Glauben hatte ich damals?

Ich habe mich damals gefragt, warum ich ihr eigentlich zugesagt habe? Meine Antwort war „Weil man es so macht.“ Das fand ich sehr komisch, schließlich war doch das Verhältnis sehr unausgeglichen. Und trotzdem diese Antwort. Hmm, ich fragte weiter und stieß auf weitere Themen, die ich glaubte. Schließlich verbarg sich ganz unten ein Satz, der mich aufhören ließ „Damit ich geliebt werde.“ Puuh…das ist jetzt sehr weit weg, denkst du? Es ging ja nur um einen Gefallen und dann kommt so ein Satz raus? Ja, da gebe ich dir recht. Da liegen manchmal echt Hammersätze dahinter. Und da geht es nicht darum, dass ich mal jemandem einen Gefallen mehr mache oder nicht. Nein, es geht um einen Glauben, um eine Motivation, um meine Motivation und warum ich glaube, etwas machen zu müssen, was ich nicht möchte. Und es mache, obwohl mein Bauchgefühl nein sagt.

Aber so funktionieren Glaubenssätze. Etwas in uns hat den Glauben, es genauso machen zu müssen und meistens, damit wir was bekommen. Da gibt es verletzte Anteile in uns, die glauben beispielsweise nur dann geliebt zu sein, wenn man sich im außen aufopfert. Die Themen und Sätze sind da vielfältig. Und schließlich wird völlig unerkannt nach Anerkennung und Wertschätzung und das noch an den falschen Plätzen gesucht. Schon verrückt, oder?

Aber es ist möglich sich auf die Spur zu kommen. Bei einem unklaren komischen Bauchgefühl, frag dich einfach: Warum würde ich es wirklich machen? Was ist meine Motivation?“ Und dann höre dir zu. Ich bin überzeugt, du bekommst die Antworten. 😉 Ja, es ist Arbeit. Arbeit, die sich lohnt.

Und jetzt du. Kennst du auch solche Situationen? Situationen in denen du reagierst, wie auf Autopilot? Oder wünschst du dir beispielsweise, deiner Mutter mal ganz ehrlich zu sagen, was dir an einer Situation nicht gefallen hat? Statt wie immer über belangloses zu reden? Oder wünschst du dir Mut, dich endlich selbstständig zu machen? Vielleicht mit deinem Blumenladen, deinem Yogakurs oder deinen Workshops durchzustarten? Aber irgendwie traust du es dir nicht zu oder findest immer Ausreden, es zu verschieben? Ich möchte dir da Mut machen. Bleib an deinen Träumen dran und Blockaden dürfen sich auflösen. Das ist wirklich möglich.

Wenn Du mehr wissen magst, wie wir gemeinsam deinem Glaubenssystem auf die Spur kommen können, dann lies hier weiter. Alles kann – nichts muss.

Alles Liebe.

Sibylle

Denn es darf einfach gehen.